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Mehr Geld, mehr Freiheit, mehr Sex, mehr Möglichkeiten... von kleinen Rückschlägen abgesehen, ging es in den letzten Jahrzehnten nur bergauf. Und jetzt das. Stillstand, Kontaktverbot, Isolation. Auf diesen „Schwarzen Schwan“, wie höchst unwahrscheinlich eintretende Ereignisse heissen, war niemand vorbereitet. Selbst diejenigen nicht, die in Kriegszeiten um ihr Überleben kämpften. Denn Kontaktverbote im jetzigen Sinne gab es damals nicht.

Doch wenn wir noch viel weiter in die Vergangenheit schauen, erblicken wir auch das Positive an dieser globalen Seuche. Sie erinnert uns nämlich daran, dass es zur Natur des Menschen gehört, sich in schwierigen Zeiten sozialer zu verhalten als in Jahren des sorglosen Überflusses. Es wird also auch zu Veränderungen kommen, die wir uns insgeheim sogar wünschten, aber allein nicht schafften.

Was uns die nächsten Wochen, Monate oder sogar Jahre bringen werden, weiss niemand. Aber das 21. Jahrhundert bietet uns technische Möglichkeiten, soziale Kontakte neu zu pflegen und zu erleben. Nicht als Ersatz für persönliche Sozialkontakte, aber doch als willkommene Alternative in Zeiten der verordneten Isolation. Videodating über Messenger, gemeinsames Nachtessen per Skype oder kollektive Ideenentwicklung in online-Communities - plötzlich gewöhnen wir uns wie selbstverständlich an digitale Formen der Kommunikation, die wir gestern noch für überflüssig hielten. Und wir stellen überrascht fest: So schlecht sind die gar nicht. Im aktuellen Projekt „Sozial geht allemal“ geht es genau um diese Überraschungen.

Das Rad wird sich nicht mehr zurückdrehen, soviel steht fest. Natürlich werden wir uns in Zukunft wieder persönlich treffen. Selbstverständlich werden wir wieder jede Gelegenheit nutzen mit Menschen zusammen zu sein, die wir lieben. Aber wenn sich eine solche Gelegenheit einmal nicht bietet, werden wir in die digitale Trickkiste greifen, als hätte es nie etwas anderes gegeben.

Veränderungszeit also, in der uns die digitale Welt zeigen kann, was in ihr steckt. Mit dem einen Ziel natürlich: Das wir sozial sind und bleiben.

#mitenandfyrenand